
Blogeinträge (themensortiert)
Thema: innenleben
mut
Du bist wie ein Haus und ich der Balkon. Du nimmst mir alleine durch dein Dasein die Angst. Ich weiß, dass mein Balkon, von dem aus meine Seele Rundflüge macht, nicht abbrechen wird. Weil die Verbindung zum Haus stabil und aus Liebe gebaut ist.
Du machst mir Mut und du gibst mir Halt.
Engelbert 01.03.2004, 14.21 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL
eigenlob
"Eigenlob stinkt" hat mir meine Mutter immer gesagt. Stinkt es ?
Laut gesagt stinkt es noch immer. Aber nur in den Nasen der Anderen. "Wie kann sich jemand nur selbst loben, igittigitt".
Lassen wir das mal und drehen die Zeit zurück. Eigenes Lob begegnet uns doch immer zum ersten Mal, wenn wir noch ein Kind sind. Wenn wir das Gefühl haben, etwas so richtig gut hingekriegt zu haben.
"Mensch, hab ich das klasse gemacht" ... die Antwort ist dann "man lobt sich nicht selbst".
Die Antwort könnte auch "ja, das hast du klasse gemacht" lauten.
Wahrscheinlich ist es die Angst der Eltern, man könnte arrogant werden, wenn man sich selbst lobt. Können ja ... aber nicht zwangsläufig.
Genau wie man sich selbst in den Hintern tritt, weil man zu blöd war, darf man sich auch selbst loben. Dieses Lob ist heute nur leise erlaubt. Zu sich selbst und nur in Gedanken. Laut ist es ganz, ganz schlecht.
Doch wer das laute Lob nicht erlaubt bekommt, der traut sich auch nicht, sich leise zu loben. Ich lobe mich heute auch nicht öffentlich. Und selbst, wenn ich's leise tue, dann tagt immer noch eine Prüfkommission, die mir sagt, ob ich denn auch Grund dazu habe.
Es kann so wichtig sein, sich selbst gut zu finden. Wer sich selbst lobt, der wird sich selbst und seiner Stärken bewusst.
Sich Selbst ... bewusst ... sein.
Man ist heute nur lobenswert, wenn andere dies tun. Oder wenn man ein Ergebnis in Händen hat, einen selbstgebastelten Stuhl, der nicht wackelt.
Es ist aber nicht immer jemand anderes da. Und es nicht immer etwas zum Greifen, das man bei Gelegenheit vorzeigen kann. Oft ist es einfach nur die Tatsache, dass man sich nicht unterkriegen ließ, die ein Lob wert ist. Oder das man nicht selbst nur aus Ellenbogen besteht trotz der Tatsache, dass es so viele davon gibt.
Manchmal
sollte man
sich vor den Spiegel stellen
und zu sich sagen
"hey, das hast du gut gemacht"
und dann noch
"hey, ich mag dich"
und wenn man wirklich keinen Grund zum Eigenlob hat, dann eben
"hey, ich mag dich trotzdem"
Engelbert 16.02.2004, 22.50 | (11/0) Kommentare (RSS) | PL
außenseiter
Manchmal
fühle ich mich
wie ein Außenseiter
und weine
Manchmal
fühle ich mich
wie ein Außenseiter
und lache
auf jeden Fall steht fest, dass ich eher "keiner" Herde nachrenne ;).
Engelbert 08.02.2004, 17.13 | (7/0) Kommentare (RSS) | PL
obwohl
manchmal ...
... vermisse ich dich, obwohl du neben mir sitzt.
E.
manchmal ...
... bist du mir zuviel, obwohl du gar nicht da bist.
B.
Engelbert 29.01.2004, 19.11 | (3/0) Kommentare (RSS) | PL
baum, fels
Wenn's dem Partner nicht gut geht, dann sollte man selbst stark sein.
Baum sein zum Anlehnen.
Fels sein in der Brandung.
Was oft nicht einfach ist ... denn wenn es Beate nicht gut geht, dann geht es mir auch nicht gut. Dann möchte ich helfen, aber es gibt Dinge, die liegen nicht in meiner Macht.
Dann möchte ich sie umarmen, auch wenn sie gerade in diesen Situationen nicht betüttelt werden will.
Ich bin traurig, wenn sie Sorgen hat.
Aber ich werde trotzdem Baum sein. Und Fels.
Clown sein geht leider nicht, Beate hat noch jedes meiner Clowngesichter durchschaut ;).
Engelbert 26.01.2004, 11.12 | (3/0) Kommentare (RSS) | PL
aufgabe
"Ein Mensch muss eine Aufgabe haben, eine, die ihn ausfüllt"
Früher hätte ich über diesen Satz nur gesagt: Schmarrn.
Ich war ein Mensch, der hauptsächlich konsumiert hat. Bilder und Worte.
Musik hören (dabei in eine Traumwelt flüchten)
Filme schauen
Fernsehen gucken
Zeitschriften lesen
Und wenn ich mal selbst etwas tat, dann machte ich unsinnige Tabellen über fiktive Dinge. Oder verlor mich in einer Welt, die so war, wie ich sie mir erträumte.
Es ging mir gut. Subjektiv gut. Es war bequem und ich hatte meine Zerstreuung ...
... die aber leider eine gewisse Leere nicht füllen konnte. Ich wusste nicht, dass man wirklich eine Aufgabe braucht. Dass das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, so wichtig ist.
Dieses Gefühl kann der Job nicht immer geben. Denn man ist ein kleines Rädchen inmitten einem großen Ganzen, dass man nicht beeinflussen kann. Man hätte ja so viele gute Ideen, aber was interessiert schon so ein kleines Rädchen. Rädchen bleibt Rädchen bleibt Rädchen ... und hat sich zu drehen und die Schnauze zu halten.
Also orientiert man sich, was die Aufgabe betrifft, zu anderen Dingen. Der Garten, die Pflege von Angehörigen, Haustiere ... oder man versucht sich selbst zu finden und zu verwirklichen, in der Malerei, beim Dichten.
Oder Haus bauen, Baum pflanzen, Kinder erziehen.
Meine Aufgabe, die habe ich auch gefunden. Sie hat ein www. vornedran und ist inzwischen mehr als ein Hobby geworden. Ein Hobby wäre meine HP dann, wenn ich sie unter weitestgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit nur für mich machen würde.
Doch mittlerweile ist "Seelenfarben" eine Art Portal geworden. Für Menschen, die unterhalten werden wollen und mehr noch für Menschen, die einen Platz suchen, wo sie sich wohlfühlen.
Diesen Platz immer interessant zu halten durch regelmäßige Updates ist zu meiner Aufgabe geworden. Quasi die Straße zu fegen und die Blumen zu gießen. Und ab und zu den Horizont neu streichen.
Ich mache das "auch" für mich und für die Bestätigung, die ich dadurch bekomme. Doch zum gleichen Teil hat das eine seelsorgerische Komponente. Nicht im klerikalen Sinne, sondern wirklich im Wortsinn "für die Seele sorgen".
Ja, es ist wichtig, eine Aufgabe zu haben, wie immer die auch für den Einzelnen aussehen mag. In den Tag hineinleben ist so schön, wie es "nicht" sinnvoll ist. Aber diese Erfahrung macht man erst im Laufe der Zeit.
Engelbert 26.01.2004, 00.16 | (16/0) Kommentare (RSS) | PL
unterschiedlich
Beate und ich ... unterschiedlicher geht es kaum ;).
sie:
- überpünktlich, ist schon 30 Minuten vor dem Zug am Bahnhof
- sehr bedacht, eine gewisse gesellschaftliche Moral zu bewahren
- ist gerne zu Hause
- füttert gerne Vögel
- räumt sofort auf, bevor sie was anderes macht
- läuft gerne eine Runde
- kennt noch den Knigge und das Wort Anstand
- mag "was wäre wenn"-Gespräche nicht
- singt nicht, wenn ich dabei bin, obwohl ich das gerne möchte
- hasst Bierzelte und noch mehr das "Schunkeln"
ich:
- komme zusammen mit dem Zug auf dem Bahnhof an
- pfeife auf die gesellschaftliche Moral
- fahre gerne fort
- füttere Vögel nur kurz vor deren Hungertod
- lasse liegen
- liebe meine Couch
- weiß, dass es Knigge gibt, habe aber sonst nicht damit am Hut
- liebt theoretische Überlegungen
- singt, wenn Beate dabei ist, obwohl die es grausam findet ;)
- schunkelt gerne, wenns sein muss, auch im Bierzelt
Die Liste ließe sich um einige Punkte erweitern.
Es ist
- manchmal bereichernd, dass der Partner anders ist
- manchmal aber auch schwierig, weil sich in bestimmten Momenten jeder von uns unverstanden fühlt
- eine genügend große gemeinsame Basis da, dass die Unterschiedlichkeiten nicht zum Problem werden. Wir lieben uns und das ist die Überschrift, die bisher alles möglich gemacht hat und auch in Zukunft alles möglich machen wird.
Wir haben aber auch Dinge gemeinsam:
beide
- können es nicht ertragen, wenn es dem Partner schlecht geht
- haben ein charmanten Dickkopf
- haben Recht ;)
- sind tolerant, auch wenns manchmal schwerfällt
- wollten nie das, was sie jetzt als Partner haben *gg*
- würden sich nochmal für den Anderen entscheiden
- hassen Pauschalierungen
- sind in keine Schublade einzordnen
Engelbert 20.01.2004, 12.29 | (6/0) Kommentare (RSS) | PL
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