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Blogeinträge (themensortiert)

Thema: innenleben

straßen


Sind nicht so einfach, diese Tage. Zwei sehr unterschiedliche Menschen, die sich wunderbar ergänzen. Können. Wenn Beate und ich gut drauf sind, dann klappt das auch. Aber wenn man nicht so gut drauf ist, dann ergänzt man sich nicht, dann behindert man sich. Und den anderen.

Dann glaubt man, man sei schuld. Oder glaubt, der andere wolle das aussagen. Man will zuordnen und kommt nicht weiter. Und ab und zu sehnt man sich nach der Leichtigkeit vergangener Tage.

Dies nur, weil es ganz bestimmt Leser gibt, die uns heldenhaft irgendwo ganz oben ansiedeln. Das Nonplusultra an friedlichem Ergänzen.

Doch es haben sich zwei sehr sensible, sehr differente Menschen gefunden, was den einen oder anderen Stein auf dem Weg bedeutet. Der Weg an sich bleibt stets unberührt: den Partner lieben, wollen dass es ihm gut geht und zusammen alt werden.

Doch nicht alle Straßen eines Lebens (einer Ehe) sind geteert. Manche sind auch Geröllwege, auf denen man mit sensiblen Füßen schlecht laufen kann. Alles ganz normal eben.
 

Engelbert 28.04.2005, 21.28 | (11/0) Kommentare (RSS) | PL

disteln


Ich bin eigentlich nicht das schwarze Schaf der Familie, das war blöd formuliert.

Schwarzes Schaf, das würde ja bedeuten, dass man sich mit dem Kerl irgendwo identifiziert und erschüttert distanziert. Aber so eng sind die Bindungen gar nicht. Es ist ja nicht die direkte Linie, sondern Tante/Cousin.

Ich bin eher der, über den man mosern kann, um von eigenen Schwächen abzulenken. So gesehen, habe ich eine positive Funktion, weil ich das Selbstwertgefühl der Mosernden hebe. Und weil ich ihnen zeige, wie schön normal sie sind.

Manche Menschen sehen ihren Lebensinhalt eben in dem Einordnen ihrer Umwelt. Tratschen, um festzustellen, was alles um sie rum "nicht" so funktioniert. Feststellen, was alles außerhalb des geistigen Kleingartens wächst. Iiih ... Disteln ...
 

Engelbert 26.12.2004, 10.09 | (13/0) Kommentare (RSS) | PL

wenn kinder nicht dürfen


Meine Mutter wollte gerne Handarbeitslehrerin werden.

Sie durfte nicht, weil ja bereits die Brüder einen Beruf gelernt hatten. Also ging sie in die Fabrik arbeiten.

Meine Mutter wollte gerne den Helmut heiraten.

Sie durfte nicht, weil der katholisch war. Also heiratete sie den Otto und wurde geschieden.
 

Engelbert 12.12.2004, 11.40 | (3/0) Kommentare (RSS) | PL

positive gegenpole


Was nicht funktioniert, wird uns so bewusst, als wenn es als Überschrift in der eigenen Bildzeitung steht.

Heute ist ein nicht so besonderer Tag

oder

Ach ... Mist ... das alles

Wir lesen diese Schlagzeilen und nicken, bis es in der Halswirbelsäule knackt. Dann können wir ergänzen.

Und schon wieder hat es geknackt

Diese Überschriften habe ich auch öfter über meinen Stunden. Diese Überschriften hat Beate genauso. Ich glaube, diese Überschriften haben alle sensible Menschen, die sehr auf die Schwingungen in ihrer Umgebung achten. Die über die Fallstricke alter Zeiten stolpern, oder wie ich, Meister im (Hinein)Interpretieren sind.

Es gäbe Hilfe ... und man erkennt das auch. Ab und zu. Wenn man ihn denn gefunden hat ... den positiven Gegenpol ... etwas tun, das einen aufbaut, neue, positive Schwingungen suchen und finden.

Doch was machen wir ? Wir betrachten alles, was nicht klappt und schreiben Referate drüber. Man lähmt sich selbst ... statt sich mal rumzudrehen und raus aus der Haut, aus dem Haus zu gehen. Statt in den Keller zu gehen, alte Schachteln zu finden und den Tisch neu zu dekorieren (wie es Beate heute getan hat - Bild folgt).

Man, ich auch, vergisst oft die Gegenpole. Man vergisst oft, dass die Waage zwei Schalen hat und man in die andere auch was reinlegen könnte.
 

Engelbert 02.12.2004, 00.03 | (7/0) Kommentare (RSS) | PL

freund


Ich möchte gern den Engelbert von vor 10 Jahren in den Arm nehmen. Ihm ein Freund sein und ihm erzählen von heut'.
 

Engelbert 15.11.2004, 13.20 | PL

1993



 

Engelbert 06.11.2004, 10.06 | (20/1) Kommentare (RSS) | PL

gelegenheiten


Das Thema "keine Zeit" oder "verpasste Gelegenheiten" zieht sich durch die vergangene Woche wie ein roter Faden. Den Herbstwald ... den einen da. Der so traumhaft leuchtete, an dem ich aber nur vorbeigefahren bin.

Vielleicht will ich auch zu viele Gelegenheiten, so dass ich immer einige verpassen muss.
 

Engelbert 31.10.2004, 20.25 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

moralpredigt


Es hatte etwas länger gedauert, aber dann wusste ich doch, was ich wollte ... in der Bäckerei. Bekams auch und zahlte. Schon auf dem Weg zur Tür ...

... hörte ich ein "hallo" in meine Richtung. Es kam vom Nebenzimmer der Bäckerei, wo man sitzen und ein Käffchen trinken kann.

Den verklungenen Tönen folgend stand ich vor der Frau meines älteren Cousins. "Sieht ma disch a mool widder ... du hasch schunn lang nix mee vun dir heere losse" wurde ich begrüßt. Weniger freundlich denn mahnend.

Dann der berühmte Floskelaustausch, der zu Antworten wie "gut", "es gut", "so lala" und "blendend" führt. Der Wahrheitsgehalt dieser Worte ist als sehr oberflächlich zu bezeichnen, wenn er überhaupt vorhanden ist.

Auf die Botschaft, ich hätte mich schon lange nicht mehr gemeldet (was auch stimmt), gabs von mir die Antwort "ihr aa ned". Dies war die falsche Antwort. Denn es kam ein "ja ... alle ... muss isch doo noch was dazu saan".

Nein, bitte nix mehr sagen ... ich weiß, dass ich der bin, der sich zu melden hat. Ich bin ja auch jünger und später erwachsen geworden. Vielleicht habe ich den Erwachsenenstatus sogar noch gar nicht in ihren Augen.

"Du vernachlässigt deine Tante ganz schön ..." ... mitten auf den Gewissensbiß setzte sich dieser Satz. Ja, mache ich ... aber nicht in Gedanken. Ich mag meine Tante sehr und hab' ihr auch viel zu verdanken, aber ich war schon ein halbes Jahr nicht mehr bei ihr.

Ohne böse Absicht, einfach keine Zeit und soviel anderes Leben zu leben. Wenn die Tante anrufen würde, dass sie mich braucht, wäre ich sofort bei ihr. Und über ihren jüngsten Sohn weiß ich auch stets, ob es ihr gut geht.

Es ist nicht nur die Wellenlänge, es ist die quälende Zeit des Besuchs dort. Man hat sich nicht wirklich etwas zu sagen. Zwei Welten, die nicht verschiedener sein könnten. Hier die kreative, virtuelle, verspielte Welt und dort die konserative, moralisch-ernsthafte, nicht verstehende Welt.

Ich kann meiner Tante meine Welt nicht vermitteln, und wenn ich das täte, dann stünden meine Gedanken hauptsächlich auf dem Prüfstand, ob sie in Ordnung sind.

Ich mag sie sehr, meine Tante. Ich toleriere ihre Welt, aber kann sie nicht leben. Für mich sind Besuche ohne Konversation eine Qual. Ohne wirkliche Konversation. Man tauscht Informationen aus und hofft, dass sie als "ok" abgehakt werden.

Meine Antwort auf den Satz, ich würde vernachlässigen, war "halt mir hier jetzt keine Moralpredigten". Schließlich war das kein Vieraugengespräch, sondern eine weitere Person und die Bäckereibedienung waren auch da. Ein "denk mal darüber nach ..." begleitete mich auf dem Weg nach draußen.

Wie ich das hasse. Diese Moralpredigten, was ich zu tun habe. Niemand hat mir das zu sagen. Niemand, der nicht in meinen Schuhen steht und nicht bereit ist, sie sich wenigstens anzuschauen.

Man kann jemand mögen und ihm nicht fremd sein, auch wenn man keine regelmäßigen Besuchsintervalle pflegt.

Der nächste Besuch muss dann mit der Rechtfertigung eröffnet werden, warum man denn jetzt erst kommt. Man könnte sich ja auch einfach darüber freuen.

Ja, meine Tante hat, als meine Mutter starb, jahrelang für mich gewaschen. Und sie hat mich als einzige aus dem Freundes/Verwandtenkreis regelmäßig angerufen, als ich mit Krebs im Krankenhaus lag. Dafür bin ich ihr auch ewig dankbar.

Doch ich begebe mich nicht mehr in die unterwürfige Haltung, dass man doch soviel für mich getan hat. Ich möchte gerne akzeptiert werden, wie ich bin. Und das ist eben nicht möglich. Die Kleingärtnerwelt (nicht böse gemeint, nur zur Einordnung) wird mich nie verstehen. Sie wird auch nie verstehen, dass ich eine Fotoserie "vom Bach" mache, wenn ich nicht Geld damit verdiene. Einfach so ... warum denn das ? Ein leicht kopf schüttelndes Fragezeichenlächeln ... von meiner Webseite ganz zu schweigen. Das ist eine ganz andere, wirklich nicht wichtige Welt. Ich seh das natürlich anders.

Würde ich das schreiben, wenn die betreffenden Personen hier lesen ? Nein, denn dann müsste ich das nicht schreiben, weil alles anders wär. Andere Wellenlänge eben.

Man sollte Menschen versuchen zu verstehen und dabei keine moralischen Lineale an sie legen. Schließlich muss jeder mit sich irgendwie fertig werden, hat sich auch nicht in Gänze selbst gemacht und die Menschen sind so vielfältig wie ihr Umfeld und ihre Lebensgeschichten.

Natürlich werde (und muss) ich mal wieder meine Tante besuchen. Nicht sofort, die Genugtuung, dass ich erfolgreich gerüffelt wurde, gebe ich nicht.

Mein Wunsch wäre einfach, dass sie spürt, wie sehr ich (und Beate auch) sie mag. Und dass das wichtiger ist als regelmäßige Pflichtbesuche ohne innere Bindung.
 

Engelbert 29.10.2004, 09.29 | (19/1) Kommentare (RSS) | PL

6


Ich danke Dir, dass ich mit Dir üben durfte, meine Angst vor Nähe zu verlieren. Und dass ich es nicht geschafft habe, Dich kaputtzuüben.

Du bist immer noch hier und meine Wellen haben Dich weder bei ihrem Vorwärtsgang noch bei ihrer Flucht ertränkt.

So einiges Geschirr habe ich zerdeppert, bei großen und unerfahrenen Füßen passiert das leider ab und zu.

Viele würde ich gerne ungeschehen machen, doch für noch mehr bin ich unendlich dankbar, dass ich das erleben durfte. Mit Dir erleben durfte.

6 Jahre ist es her, seit Du meine Anzeige per Zufall gelesen hast. 6 Jahre ist es her, dass Du mir geantwortet hast und danach gehofft, der Brief möge nie ankommen ;). Doch gottseidank ist das nicht passiert. Der Brief landete bei mir und mein Schlusssatz im Antwortbrief "vielleicht macht ja der Findling (so hieß das Anzeigenblatt) seinem Namen alle Ehre und zwei Menschen finden sich") ist wahr geworden.

Ich wünsche mir noch viele weitere Jahre mit Dir, ich möchte mit Dir zusammen alt werden. Uralt. Am liebsten mit 100 (Du bist dann knapp 102) von der Bettkante fallen.

Bisher hast Du in jedem Jahr eine Zahl geschenkt bekommen. Mal aufgeklebte Unterlagscheiben, aus Papier ausgeschnitten oder mit dem PC ausgedruckt. Ich weiß gar nicht mehr, wie die anderen Zahlen aussehen. Aber ich bin sicher, Du weißt das auf Anhieb auch nicht *gg*. Am besten in der Schublade nachschauen ;).

Die Zahl in diesem Jahr gibts per Blog :)).



Ich liebe Dich.
 

Engelbert 15.09.2004, 14.09 | PL

sich erkennen


Die Faszination des Erkennens.

Wenn ich Bücher lese über Psychologie und dort werden Menschen oder Zusammenhänge beschrieben, in denen ich mich wiedererkenne, dann durchzieht es mich von oben bis unten. Das sind für mich Höhepunkte beim Lesen. Beate geht es auch so.

Und ich frage mich, ob das auch Anderen so geht, wenn sie sich in Büchern oder Geschriebenem allgemein wiedererkennen, dass das ein ganz besonderes Gefühl ist.
 

Engelbert 10.09.2004, 11.15 | (9/1) Kommentare (RSS) | PL

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