
Blogeinträge (themensortiert)
Thema: innenleben
warum ist man gerade dann ...
Engelbert 05.04.2011, 16.24 | (15/0) Kommentare (RSS) | PL
nachbarschaft früher und heute
Wobei natürlich schon zu Zeiten meiner Kindheit die Menschen ganz gut alleine zurecht kamen und jeder alles hatte, was er brauchte.
Heute ... da ist unsere Straße ganz weit von guter Nachbarschaft entfernt. Man schottet sich ab, lebt hinter Hecken und Holzabgrenzungen bzw. hinterm Haus, von der Straße aus nicht sichtbar. Die Menschen sind egoistisch geworden ... denn man braucht den Nachbarn nicht und somit fällt das Argument "ich helfe, denn wenn ich selbst mal Hilfe brauche ..." weg.
Bei uns im Ort wird gerätscht (getratscht, geredet). Und zwar schlecht ... über den nicht mithörenden Nachbarn. Nach außen hin freundlich oder freundlich distanziert, nach innen hin häufig wertend und ausgrenzend. Manchmal neidisch und generell intolerant gegenüber allem, was eine eigene Meinung hat.
Hinter den Mauern sind die Menschen ganz anders wie sie vor den Mauern reden. Deswegen bauen sie ja diese Mauern, damit keiner weiß, wie sie wirklich sind.
Es macht manchmal keinen Spaß, hier zu wohnen, aber es ist die Frage, ob es anderswo anders ist. Die ältere Generation, die vom Wesen her viel freundlicher und hilfsbereiter war, lebt nicht mehr und die aktuellen Nachbarn sind in etwa so alt wie wir. Das heißt, wir werden mit ihnen alt werden und es wird sich nichts ändern.
A hat Krach mit B und wenn ich mit B rede, mag mich A nicht, auch wenn ich A gar nix getan habe. Man stellt sich auf eine Seite und fertig. Ein neutraler Standpunkt bedeutet Ausgrenzung. Entweder man schwimmt (und rätscht) irgendwo mit oder man bleibt auf dem Trockenen.
A hat sich von B getrennt und wenn wir weiterhin mit B reden, dann mag uns A nicht. Fertig. Unabänderbar. Aber man ist freundlich und wünscht einen guten Tag. Floskel.
Man kennt sich nicht, will sich auch gar nicht kennen lernen ... man hätte auch weder die Toleranz noch den Horizont noch die Lust, jemanden zu verstehen, der einen Zentimeter vom eigenen Weltbild abweicht.
Engelbert 08.09.2010, 20.51 | (19/0) Kommentare (RSS) | PL
getrennt, gemeinsam
Beate ist meine Frau.
Wir sind verheiratet.
Wir wohnen gemeinsam. Im Haus.
Beate wohnt im Erdgeschoß, 58 Quadratmeter.
Ich wohne im Obergeschoß, 58 Quadratmeter, schräge Wände.
Beate mags hell im Schlafzimmer. Ich mags dunkel.
Beate ist ordentlich. Ich anders.
Beate schnarcht, ich auch ... und wir beide können das laut.
Gemeinsames Schlafzimmer scheidet also aus ... außerdem:
Beate wohnte bis zu ihrem 34. Lebensjahr beim Vater im Haus, war selbstbestimmt. Ich wohnte bis zu meinem 35. Lebensjahr bei der Mutter im Haus, war selbstbestimmt.
Bei uns beiden änderten sich, bevor wir uns kennen lernten, einige Dinge. Beate zog aus, wohnte dann in einer Mietwohnung, meine Mutter starb.
Als wir uns Jahre später kennen lernten, war Beate 40 und ich 38 Jahre alt.
Als sie weitere Jahre später zu mir zog, wohnte ich ja schon und meine Zimmer sind chronisch eher überfüllt ... und Beate brachte eine ganze Wohnungseinrichtung mit. Die Wohnung im Erdgeschoß war leer, also gabs da keine Frage und Diskussion: Beate zieht ins Erdgeschoß.
Wir sind beide Menschen, die einen gewissen Freiraum, ein gewisses Rückzugsgebiet brauchen ... und jeder hat eine andere Art des Seins und ist es langjährig gewohnt, alleine zu leben.
Aber deswegen gehen wir unseren Weg trotzdem gemeinsam. Wir lieben uns. Wir möchten gemeinsam alt werden. Und wir haben uns gemeinsam für eine Wohnform entschieden, die zu uns und zu unserer Vergangenheit passt.
So manches eng aufeinander lebende Ehepaar findet das klasse, wie wir leben. Manche können es nicht verstehen. Mancher träumt von getrennten Wohnungen, die aber so nah zusammenliegen, dass man schnell (und oft) zueinander findet. Für andere wären getrennte Betten ein Alptraum.
Für uns ist es so, wie es ist, genau richtig.
Engelbert 17.08.2010, 14.09 | (46/0) Kommentare (RSS) | PL
der mount everest
Dabei war das fest geplant ... das Wetter stimmt heute (sonnig und warm, aber nicht heiß) und die Fahrt sollte in Richtung Luxemburg gehen. Obwohl zu Hause das Chaos tobt. Dabei liegt es ruhig da rum, aber in meinem Innern schlagen all die unerledigten Dinge Purzelbaum.
Aber fort fort ... nix verpassen, etwas neues sehen ... neue Bilder machen, Themen haben, die ich bringen kann.
Doch heute morgen hab ich mich ganz spontan und ruhig entschieden, zu Hause zu bleiben.
Wie ein geschenkter Tag kommt mir der Sonntag vor ... eigentlich wäre ich nicht da und so ist Zeit da ... für Ruhe. Für das, was ich auf der einen Seite so viel habe und auf der anderen Seite so gar nicht.
Wenn im Hinterkopf zu viele Dinge rumoren, dann lähmt mich das ... ich hab weder Plan noch Überblick noch eine Strategie ... denn das fühlt sich alles an, als würde man das nie schaffen. Also gehe ich erst gar nicht ran, mache nicht den ersten Schritt, weils mich einfach überfordert. Denn ich müsste ja das und das und dies und jenes und das auch noch tun.
Also tue ich nix oder schlage mit einem müden Stock nur kleine Wellen an der Oberfläche, denn die Tiefe, das packe ich eh nie.
Ich zeige unendlich viele Dinge ... aber die aktuelle Unordnung in meiner Wohnung werde ich nicht zeigen. Das ist nur für mich zum Irgendwieaushalten. Beate verzweifelt schon länger und kann da auch nix tun, denn Werfen darf nur der Besitzer der Dinge. Da muss ich ran. Stück für Stück. Theoretisch. Praktisch stehe ich vor dem Mount Everest und sage "da komme ich nie an, hab kein Sauerstoffgerät, falle in eine Felsspalte, da oben ist es kalt" ... und so verharre ich auf dem Hochplateau ... in die grüne Ebene kann ich nicht zurück, denn ich muss ja zuerst einen Weg bahnen.
Leider bin ich auch beim Aufräumen recht perfektionistisch ... aber dafür fehlt der Platz. Man hat etwas in den Händen, aber keinen Platz, wo es hin soll ... also fallen lassen. Aber nee, da liegt ja auch schon was. Wegwerfen also ... aber das könnte man doch noch brauchen. Für Seelenfarben. Nur ... wenn mans braucht, findet mans nicht mehr. Oder man vergisst, das man das hat, weil schon lange nicht mehr gesehen.
Manche werden meine Worte sehr gut verstehen, andere so gar nicht.
Engelbert 18.07.2010, 13.02 | (32/0) Kommentare (RSS) | PL
verzweiflungsjodler
Ich komm kaum noch die Treppe hoch, denn bei jedem Schritt will das ganze Gewicht gewuchtet werden und da mosern beide Knie inzwischen.
Und der Juckreiz an meinen Füßen ... wenn das nicht in Richtung Diabetes geht. Egal, auch da wäre abnehmen die erste Maßnahme. Ab sofort geht das los. Mal wieder.
Manche können das gut nachfühlen. Andere überhaupt nicht. Egal, das muss ja sowieso ich mit mir ausmachen.
Bitte keine Tipps, was ich tun oder lassen soll ... das weiß ich selbst. Ich muss es nur umsetzen.
Manche Themen begleiten dich ein Leben lang. Während andere essen können, was sie wollen und schlank bleiben ... ich beneide diese Wesen unendlich. Aber das nützt mir nix, ich muss ja mit mir zurecht kommen. Packen wirs an oder besser: lassen wir's sein. Da Zu-viele. Das Richtige soll auf den Teller. Auch wenn irgendwas in dir die falschen Berge will. Hollaröduljö (= Verzweiflungsjodler).
Engelbert 01.07.2010, 09.32 | (28/0) Kommentare (RSS) | PL
irgendwann mal ...
Engelbert 09.06.2010, 20.49 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL
ich gehöre nicht dazu ...
Engelbert 09.06.2010, 00.02 | (31/0) Kommentare (RSS) | PL
der blick nach vorne ...
Engelbert 09.05.2010, 18.05 | (18/0) Kommentare (RSS) | PL
ab 50 wird alles anders ...
Irgendwann schlägt die große Stunde und es ändert sich ... nichts.
Denn "vorhaben" und "umsetzen" sind zwei ganz verschiedene Dinge.
Ich kann mir nun aussuchen, ob ich so weitermache unter Verlust einer unbekannten Anzahl von Lebensjahren oder ob ich noch die Kurve kriege.
Engelbert 19.04.2010, 10.55 | (22/0) Kommentare (RSS) | PL
grüne scheine schenke
es wachse das Erz
Gott schenke dir immer
ein fröhliches Herz
Das hatte mir meine Mutter damals ins Poesiealbum geschrieben und ich weiß nicht mehr, ob ich mir diesen Text gewünscht hatte oder nicht.
Die Tanne ist mir durchaus noch wichtig, auch wenn ich Laubbäume lieber mag ... das Erz ist mir schnurz ... das fröhliche Herz ... da arbeite ich noch dran. Mein Herz ist von der Grundtendenz eher grüblerisch, was nicht ausschließt, dass ich andere zum Lachen bringen kann. Denn ein Herz hat viele Kammern, eine zum Lachen, eine Gummizelle, eine zum Grübeln, eine zum Weinen, eine zum Tanzen ... mein Herz ist ein Mehrfamilienhaus mit vielen Zimmern ... oder so. Nicht alle sind bunt, nicht alle haben Fenster ... und immer wieder wird neu tapeziert.
Engelbert 29.03.2010, 15.42 | (13/0) Kommentare (RSS) | PL
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