9. von Laura

@Birgit: ich kenne den Begriff schwarze Pädagogik nicht so krass wie die Definition. Ich habe damit auch nicht die von Engelbert beschriebene Situation gemeint, eher wie von Lieserl beschrieben. Ich halte Grenzen setzen nicht für schwarze Pädagogik. Für mich ist kein Widerspruch in meinen Worten.

Mein Sohn wusste, dass ich ganz selten "Nein" sage, aber wenn, dann hat er keine Chance. Es sei denn, er hatte richtig gute Argumente, warum doch. Natürlich hat er das aus Erfahrung gesammelt. Aber nicht indem er Stress gemacht hat. Er hat auch ganz schnell gelernt, dass wir darüber reden können. 90% habe ich aber seine Argumente enthebeln können. :-) Er war aber auch kein Kind, das weinerlich war, um etwas zu bekommen. Wenn hatte er gute Gründe und dann bin ich auch darauf eingegangen.

Das Nachbarskind mittlerweile 7 Jahre fängt sofort an zu plärren, wenn sie nicht ihren Willen bekommt. Ich habe das auch in einer Schulsituation bei ihr erlebt. Die konnte ihre Tränen ein- und ausschalten, wie sie es gebraucht hat. Ich habe aber auch gesehen, wie sie ihr das "anerzogen" haben, weil sie irgendwann dann doch nachgegeben haben.

Das wäre bei mir nicht möglich gewesen. Ich merke es bei meinen Vereinskinder, die selten was heimlich anstellen. Sie kommen und fragen und wir schauen, ob es möglich ist, was sie wollen.

vom 30.08.2025, 12.56

8. von Lina

Ich musß mich nochmals zum Thema melden.

Situation 1.
Meine Tochter ca 2 Jahre machte nie Probleme beim Einkauf... BIS... sie, mit meiner Schwägerin einige Male beim Einkauf dabei war.
Bis zur Kasse verlief alles normal - und beim warten sah sie den Naschständer der da aufgebaut ist... und sie wollte dies und das... ich erklärte ihr, dass das nicht geht... fing sie an zu brüllen... ich hab sie dann auch brüllen lassen. Die Dame an der Kasse sagte lächeln und freundlich "super gemacht, den meisten ist es peinlich und greifen schnell um das gewünschte um das Kind abzustellen... die haben das dann jedes mal an dieser Stelle".
Meine Tochter hat es auch nicht wieder gemacht und meine Schwägerin bat ich freundlich, ihr dort nichts mehr zu geben.

Situation 2:
Es war nie ein Problem meine Kinder ins Bett zu bringen, sodass ich ab 20h Zeit für mich hatte... für Hausarbeit.
Einmal kam Sohnemann dahergelaufen... ich hab so viel Hunger. Ich sagte ihn "das kann nicht sein, du hast ganz viel Abendessen gegessen".Da fing er an zu weinen... und hat nur gejammert wieviel Hunger er habe.
Ich habe ihn nichts mehr gegeben... mit den Gedanken, er hat wirklich ausreichend gegessen... und gebe ich ihn jetzt etwas, fängt er an immer auf diese Arz länger aufbleiben zu können.
Übrigens... er hat nach den Tränen wunderbar geschlafen und hat das auch nicht wieder versucht.
Über diese Situation lacht er heute noch... er erzählt es manchmal jemand und sagt, meine Mama hat mich mal beinhart hungern lassen... dann lacht er und meint "keine Sorge, du hast alles richtig gemacht".

vom 29.08.2025, 02.06

7. von Birgit W.

Laura, du widersprichst dich selbst.
Woher wusste dein Sohn, dass er im Laden nicht zu fragen brauchte? Doch sicherlich nicht aus eigenem Verständnis, sondern weil ihm jemand gesagt hat "es gibt zuhause". Ich halte Grenzen setzen gar nicht für Schwarze Pädagogik (Definition der Uni Bielefeld: "Schwarze Pädagogik gilt als Sammelbegriff für Erziehungspraktiken, die Gewalt, Demütigungen und Einschüchterungen umfassen, wobei der Wille des Kindes gebrochen und dessen Bedürfnisse unterdrückt werden.") Das kann ich aus Engelberts Schilderung überhaupt nicht entnehmen.

vom 28.08.2025, 16.29

6. von Laura

Ich denke wie Lilo. Was hätte ein kleines Stück geschadet. Kinder mit 1,5-2 Jahren können das nicht verstehen. Auch 3-4jährige sind noch so bedürfnisorientiert, dass das Warten (von wahrscheinlich 10 Minuten und nicht eine) eine Qual ist. Schwarze Pädagogik macht keine starken Menschen. Natürlich sollte man auch nicht verwöhnen, aber manchmal steckt was anderes hinter einem Gezicke, zum Beispiel ein Unterzucker, der gleich befriedigt, allen deutlich weniger Kraft kostet.
Unser Sohn wusste genau, dass er im Laden gar nicht erst fragen braucht. Wir hatten (trotz ADHS also schwerer Regluierungsstörung) kein einziges Mal Stress. Es gab aber die Momente, wenn das Essen nicht schnell genug fertig war, dass er so durch den Wind war, dass er nicht an den Tisch kommen konnte. Hier hat eine Ritter Sport Mini Wunder gewirkt (wie kannst du dem Kind Schokolade vor dem Essen gaben). Er kam ohne Probleme an den Tisch und hat normal gegessen. Vorher war nicht Mal die Kraft zum Tisch zu gehen da. Mit dem Minischokostück ging es.
Es ist immer ein Schauen von Fall zu Fall. So lange das kleine Mädchen so niedlich argumentiert und die Mutter weiß, dass es kein Problem ist, sie warten zu lassen, ok. Wenn das Kind schon durch den Wind ist und es ein wichtiges Bedürfnis hat, würde ich es nicht weiter quälen, sondern entgegen der normalen Erziehungsmaßnahmen handeln.

vom 28.08.2025, 14.26

5. von Lieserl

Wie Lina sagt, Kinder müssen lernen, abwarten zu können. Die Kleine hatte bestimmt keinen Hunger, sondern nur Apetitt. Wahrscheinlich irgendwas kuchiges, deshalb Gabel.
Kleine Anekdote:
Als mein Sohn noch klein, etwa 3 Jahre alt, war bin ich immer im gleichen REWE einkaufen gegangen. Jeden Tag, denn ohne Auto kann man nicht viel kaufen. Und raus muss man ja auch, verbunden mit einen Spielplatzbesuch.
Er wusste genau, wenn er beim Einkaufen brav ist gibts an der Kasse einen Schokoriegel. ABer wahrscheinlich war er schon zu müde, grantig, weiß nicht. Auf jeden Fall hat er während des Einkaufs schon Zicken gemacht, ich hab ihn mehrmals ermahnt, erfolglos.
Vor der Kasse hatte er dann einen Wutanfall weils keine Schokolade gab. Ich hab dann den Einkaufswagen stehen gelassen (Kassierein kannte uns) und bin mit ihm schreiend an der Hand heim gegangen. Daheim weinte er nur noch: Jetzt müssen wir alle verhungern, der Babba auch....
Bis Nachmittag hat er sich wieder erholt und wir sind zurück und haben unseren Wagen abgeholt. Er hat sich vorbildlich benommen, aber trotzdem gabs diesmal nix Süßes. Ohne Geschrei hat er es akzeptiert

vom 28.08.2025, 10.10

4. von Ingrid S.

Ich schliesse mich Lina an!

vom 28.08.2025, 08.57

3. von Lilo

Hm, kenne ich von meinen Kinder, Enkeln und Urenkeln ... am besten ein kleines Stück abgeben und alles ist vorbei, wie mit Zauberhand

vom 28.08.2025, 07.40

2. von Liane

So ähnlich erlebte ich es einmal im Supermarkt an der Kassa. Vor mit eine Mama mit einem Kind ca. 1 1/2-2 Jahre, im Einkaufswagen sitzend, mit einer bereits geöffneten Drehunddrinkflasche in der Hand. Als die Mama ihm die Flasche wegnehmen wollte um sie der Kassiererin zu geben, gab es ein mords Geschrei. Nein....mein. Aber schau, du bekommst es ja gleich wieder, wir müssen es erst bezahlen. Nein.....mein.
Mit Tränen und Gebrüll, konnte endlich die Flasche über den Scanner gezogen werden, um dann schnell wieder zu seinem "Besitzer" zu gelangen.
Ich dachte mir nur, tja, selber Schuld, der Kleine sollte die Flasche erst, wenn sie bezahlt ist und sie im Auto oder zu Hause sind, bekommen.

vom 28.08.2025, 07.27

1. von Lina

Das ist eine Momentaufnahme und man kann nur interpretieren.
Das Mädchen will vielleicht immer gleich haben was gekauft wurde... und ein Kind in diesem Alter kann durchaus warten , wenn sie in 1 Minute zu Hause sind.

vom 28.08.2025, 00.29